Phase II - Der Projektaufbau
Vom Suchen und Finden der Bühnenmenschen
Chris Leuenberger und Marcel Schwald haben seit 2015 gemeinsam drei Stücke realisiert und künstlerisch umgesetzt, die sich um die Themen Berührung und Männlichkeit, Trans-Identität drehten, sowie um die erste Berner Ausdruckstanz-Schule und deren streitbaren Gründer. Gemeinsam haben sie mehrere dokumentarische Tanzperformances umgesetzt, in denen Menschen aus spezifischen kulturellen Kontexten autobiografisches Material umsetzen und verkörpern. Die Personensuche variiert stark je Stoff. Regisseur, Dramaturg und Autor Marcel Schwald teilt sich mit Chris Leuenberger die Co-Leitung. Leuenberger ist Choreograf, Performer und Coach.
Marcel Schwald: Allen Arbeiten ist unsere Ankündigung gemein, dass wir dokumentarisch arbeiten wollen. Die Leute müssen bereit sein, Persönliches und Prägendes zu teilen, sollen aber wissen, dass sie sich formal schützen können. Gleichzeitig ist es auch gut zu vermitteln, dass wir nicht nur eine hypersensible Wohlfühlveranstaltung kreieren, eine persönliche Erzählung darf auch mal dem Publikum nahegehen, ein Thema soll herausfordern und anregen.
Ganz wichtig fürs Casting: die Projektleitenden sollten ein Gespür haben für Menschen und fürs Projekt, sollten sich selbst und die Person fragen, ob sie genug stabil sind, die eigene Geschichte (mehrfach) öffentlich zu erzählen /reenacten / performen. Wir suchen nach Menschen, die einerseits bereit sind, ihr persönliches Material zu teilen und andererseits nicht zu grosse Verletzungen davon haben, quasi schon eine gewisse Routine im Umgang damit haben.
Chris Leuenberger: Wir haben ganz unterschiedliche Selbstverständnisse angetroffen: eine Person weinte viel, war aber reflektiert und sich im Klaren über die Verknüpfung von Biografie und Kunst, andere viel weniger. Bei der Auswahl greife ich auf meine Intuition zurück, suche Leute, die kritisch Reflektieren können.
Marcel Schwald: Ich spüre viele Empfindlichkeiten heraus, habe Erfahrung im Umgang mit psychischen Krankheiten wie Borderline – diesbezüglich habe ich ausgeprägte Alarmglocken. Und ich traue mich, meine Zweifel mit Chris zu teilen. Dass wir zu zweit und mit viel Intuition casten, macht es viel einfacher.
Reflektiere dein Projekt
Wie gestaltest du den Probenprozess mit Menschen auf der Bühne, die ihre Geschichte performen? Was ist dein wichtigster Grundsatz?
Welche Abmachungen gelten im Probenraum, wenn dokumentarisches Arbeiten nicht auf Sprache, sondern auch durch andere Mittel, wie Körper, Tanz erarbeitet werden. Welche Regeln habt ihr dafür definiert?
Wenn du deine eigene Geschichte inszenierst: was sind da deine Grundsätze und roten Linien und wie wurden diese kommuniziert und festgehalten?
Besteht für alle Beteiligten die Möglichkeit, ein Gespräch einzufordern und einzubauen im Probenalltag?
Ist allen klar, wann und wie mit Persönlichem gearbeitet wird und wann es um anderes (Einwärmen, Stimmbildung, Dramaturgie, Licht, Kostüme) geht?
Habt ihr für alle stimmige Grundsätze zum gemeinsamen Texten besprochen / eingeführt?
Phase II - Der Projektaufbau
Vom Suchen und Finden der Bühnenmenschen
Chris Leuenberger und Marcel Schwald haben seit 2015 gemeinsam drei Stücke realisiert und künstlerisch umgesetzt, die sich um die Themen Berührung und Männlichkeit, Trans-Identität drehten, sowie um die erste Berner Ausdruckstanz-Schule und deren streitbaren Gründer. Gemeinsam haben sie mehrere dokumentarische Tanzperformances umgesetzt, in denen Menschen aus spezifischen kulturellen Kontexten autobiografisches Material umsetzen und verkörpern. Die Personensuche variiert stark je Stoff. Regisseur, Dramaturg und Autor Marcel Schwald teilt sich mit Chris Leuenberger die Co-Leitung. Leuenberger ist Choreograf, Performer und Coach.
Marcel Schwald: Allen Arbeiten ist unsere Ankündigung gemein, dass wir dokumentarisch arbeiten wollen. Die Leute müssen bereit sein, Persönliches und Prägendes zu teilen, sollen aber wissen, dass sie sich formal schützen können. Gleichzeitig ist es auch gut zu vermitteln, dass wir nicht nur eine hypersensible Wohlfühlveranstaltung kreieren, eine persönliche Erzählung darf auch mal dem Publikum nahegehen, ein Thema soll herausfordern und anregen.
Ganz wichtig fürs Casting: die Projektleitenden sollten ein Gespür haben für Menschen und fürs Projekt, sollten sich selbst und die Person fragen, ob sie genug stabil sind, die eigene Geschichte (mehrfach) öffentlich zu erzählen /reenacten / performen. Wir suchen nach Menschen, die einerseits bereit sind, ihr persönliches Material zu teilen und andererseits nicht zu grosse Verletzungen davon haben, quasi schon eine gewisse Routine im Umgang damit haben.
Chris Leuenberger: Wir haben ganz unterschiedliche Selbstverständnisse angetroffen: eine Person weinte viel, war aber reflektiert und sich im Klaren über die Verknüpfung von Biografie und Kunst, andere viel weniger. Bei der Auswahl greife ich auf meine Intuition zurück, suche Leute, die kritisch Reflektieren können.
Marcel Schwald: Ich spüre viele Empfindlichkeiten heraus, habe Erfahrung im Umgang mit psychischen Krankheiten wie Borderline – diesbezüglich habe ich ausgeprägte Alarmglocken. Und ich traue mich, meine Zweifel mit Chris zu teilen. Dass wir zu zweit und mit viel Intuition casten, macht es viel einfacher.
Reflektiere dein Projekt
Wie gestaltest du den Probenprozess mit Menschen auf der Bühne, die ihre Geschichte performen? Was ist dein wichtigster Grundsatz?
Welche Abmachungen gelten im Probenraum, wenn dokumentarisches Arbeiten nicht auf Sprache, sondern auch durch andere Mittel, wie Körper, Tanz erarbeitet werden. Welche Regeln habt ihr dafür definiert?
Wenn du deine eigene Geschichte inszenierst: was sind da deine Grundsätze und roten Linien und wie wurden diese kommuniziert und festgehalten?
Besteht für alle Beteiligten die Möglichkeit, ein Gespräch einzufordern und einzubauen im Probenalltag?
Ist allen klar, wann und wie mit Persönlichem gearbeitet wird und wann es um anderes (Einwärmen, Stimmbildung, Dramaturgie, Licht, Kostüme) geht?
Habt ihr für alle stimmige Grundsätze zum gemeinsamen Texten besprochen / eingeführt?