Phase 1 - Die Idee

Was Traumata sind und Absichten mit einem künstlerischen Projekt
Àdam Bodò ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie FMH sowie systemischer Einzel-, Paar- und Familientherapeut. Seine Spezialgebiete umfassen Therapien im Migrationsbereich, Traumatherapie und Hypnotherapie. Geboren in Ungarn, wuchs er in Budapest auf, wo er Medizin studierte. Mit 25 Jahren zog er in die Schweiz. Seine enge Verbindung zum Theater entwickelte sich bereits in seiner Heimatstadt, einer lebendigen Theatermetropole, die seine künstlerische und kulturelle Wahrnehmung nachhaltig prägte. Bodò begleitet traumatisierte Menschen in der Therapie durch drei Phasen. Zunächst geht es darum, innere Stabilität zu erlangen. Danach folgt die kontrollierte Auseinandersetzung mit dem Trauma, bei der Betroffene lernen, ihre Emotionen zu regulieren. Ein zentraler Schritt ist der Perspektivwechsel: Sie sollen sich nicht mehr als hilflose Opfer, sondern als eigenmächtig Handelnde wahrnehmen. Schliesslich geht es darum, das Erlebte zu integrieren und als Teil der eigenen Geschichte anzunehmen.
Ein Trauma ist eine seelische oder körperliche Verletzung, die durch ein belastendes Ereignis entsteht. Ursprünglich ein medizinischer Begriff für Wunden, beschreibt er heute auch psychische Erschütterungen, die auftreten, wenn eine extreme Situation die Schutzmechanismen eines Menschen überfordert. Ein Trauma kann einmalig oder andauernd sein. Entwickeln sich langfristige Folgen wie Flashbacks, Vermeidungsverhalten oder anhaltende Anspannung, spricht man von einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Während PTBS durch extrem belastende Ereignisse wie Naturkatastrophen oder Gewalt entsteht, gibt es auch Anpassungsstörungen, die auf weniger extreme, aber belastende Veränderungen zurückzuführen sind. Besonders schwer betroffen sind Menschen mit komplexer PTBS, die über längere Zeit wiederholt Traumatisierungen erlitten haben, etwa durch Missbrauch oder Krieg.
Im Optimalfall kann ein künstlerisches Projekt für die Betroffenen therapeutische Vorteile mit sich bringen. Indem sie ihre Geschichte teilen, können sie erleben, dass die durchlebten, traumatischen Erlebnisse nicht nur als belastende Vergangenheit bestehen, sondern in einem positiven Kontext wirken. Es entsteht die Möglichkeit, dass das, was als schmerzhaft und zerstörerisch erlebt wurde, etwas bewirken kann – bei sich selbst und bei anderen. Das Publikum, das diese Geschichten hört, wird möglicherweise zum Nachdenken angeregt. Es könnte sogar zu einer Veränderung in ihrem Denken und Verhalten führen, sodass das Bewusstsein für diese Themen wächst und eine Veränderung in der Gesellschaft anstossen kann.
Ein konkretes Beispiel könnte sein, dass eine Frau ihre Geschichte über das, was ihr im Iran passiert ist, erzählt. Vielleicht gibt es im Anschluss eine Diskussionsrunde oder direkte Rückmeldungen. Wenn 20 Personen ihre Gedanken zu teilen, und fünf von ihnen fragen, wie sie helfen können oder wie Veränderungen bewirkt werden können, dann erlebt die betroffene Person Anerkennung und Unterstützung. Solche Rückmeldungen können enorm stärken und das Gefühl der Isolation, das viele Traumatisierte erleben, mindern.
Dies führt zu einer aktiven Integrationsarbeit auf mehreren Ebenen: Für die betroffenen Personen, die sich gehört und verstanden fühlen, für das Theaterteam, das mitwirkt, und für das Publikum, das sensibilisiert wird und beginnt, sich aktiv mit den Themen auseinanderzusetzen. Ein solches Projekt kann als Katalysator für Veränderungen dienen, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Auswirkungen haben.

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Phase I - Die Idee
Was Traumata sind und Absichten mit einem künstlerischen Projekt
Àdam Bodò ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie FMH sowie systemischer Einzel-, Paar- und Familientherapeut. Seine Spezialgebiete umfassen Therapien im Migrationsbereich, Traumatherapie und Hypnotherapie. Geboren in Ungarn, wuchs er in Budapest auf, wo er Medizin studierte. Mit 25 Jahren zog er in die Schweiz. Seine enge Verbindung zum Theater entwickelte sich bereits in seiner Heimatstadt, einer lebendigen Theatermetropole, die seine künstlerische und kulturelle Wahrnehmung nachhaltig prägte. Bodò begleitet traumatisierte Menschen in der Therapie durch drei Phasen. Zunächst geht es darum, innere Stabilität zu erlangen. Danach folgt die kontrollierte Auseinandersetzung mit dem Trauma, bei der Betroffene lernen, ihre Emotionen zu regulieren. Ein zentraler Schritt ist der Perspektivwechsel: Sie sollen sich nicht mehr als hilflose Opfer, sondern als eigenmächtig Handelnde wahrnehmen. Schliesslich geht es darum, das Erlebte zu integrieren und als Teil der eigenen Geschichte anzunehmen.

Ein Trauma ist eine seelische oder körperliche Verletzung, die durch ein belastendes Ereignis entsteht. Ursprünglich ein medizinischer Begriff für Wunden, beschreibt er heute auch psychische Erschütterungen, die auftreten, wenn eine extreme Situation die Schutzmechanismen eines Menschen überfordert. Ein Trauma kann einmalig oder andauernd sein. Entwickeln sich langfristige Folgen wie Flashbacks, Vermeidungsverhalten oder anhaltende Anspannung, spricht man von einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Während PTBS durch extrem belastende Ereignisse wie Naturkatastrophen oder Gewalt entsteht, gibt es auch Anpassungsstörungen, die auf weniger extreme, aber belastende Veränderungen zurückzuführen sind. Besonders schwer betroffen sind Menschen mit komplexer PTBS, die über längere Zeit wiederholt Traumatisierungen erlitten haben, etwa durch Missbrauch oder Krieg.
Im Optimalfall kann ein künstlerisches Projekt für die Betroffenen therapeutische Vorteile mit sich bringen. Indem sie ihre Geschichte teilen, können sie erleben, dass die durchlebten, traumatischen Erlebnisse nicht nur als belastende Vergangenheit bestehen, sondern in einem positiven Kontext wirken. Es entsteht die Möglichkeit, dass das, was als schmerzhaft und zerstörerisch erlebt wurde, etwas bewirken kann – bei sich selbst und bei anderen. Das Publikum, das diese Geschichten hört, wird möglicherweise zum Nachdenken angeregt. Es könnte sogar zu einer Veränderung in ihrem Denken und Verhalten führen, sodass das Bewusstsein für diese Themen wächst und eine Veränderung in der Gesellschaft anstossen kann.
Ein konkretes Beispiel könnte sein, dass eine Frau ihre Geschichte über das, was ihr im Iran passiert ist, erzählt. Vielleicht gibt es im Anschluss eine Diskussionsrunde oder direkte Rückmeldungen. Wenn 20 Personen ihre Gedanken zu teilen, und fünf von ihnen fragen, wie sie helfen können oder wie Veränderungen bewirkt werden können, dann erlebt die betroffene Person Anerkennung und Unterstützung. Solche Rückmeldungen können enorm stärken und das Gefühl der Isolation, das viele Traumatisierte erleben, mindern.
Dies führt zu einer aktiven Integrationsarbeit auf mehreren Ebenen: Für die betroffenen Personen, die sich gehört und verstanden fühlen, für das Theaterteam, das mitwirkt, und für das Publikum, das sensibilisiert wird und beginnt, sich aktiv mit den Themen auseinanderzusetzen. Ein solches Projekt kann als Katalysator für Veränderungen dienen, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Auswirkungen haben.

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